auferstehungskirche ammersricht

Der Herr ist auferstanden!

Nach dem Krieg waren viele Evangelische in unsere Heimat gekommen, was den Bau einer eigenen Kirche nötig machte, um nicht weiter in der Volksschule Gottesdienste abhalten zu müssen. Am 26. März 1962 konnte die Amberger Auferstehungskirche feierlich eingeweiht werden.

Wie sie zu ihrem Namen kommt, kann man nicht nur an vielen Elementen der Ausstattung sehen, sondern auch hören. Vier mächtige Stahlglocken tönen aus dem 22 Meter hohen Turm und intonieren den feierlichen Osterhymnus „Christ ist erstanden“, der in der Osternacht erklingt (g‘, f‘, g‘, b‘, c‘, g‘) und den Namen der Kirche musikalisch aufnimmt.

Die größte Glocke trägt diese Botschaft als Aufschrift: „Der Herr ist erstanden!“

Statt üblicherweise Bronze zu verwenden, wurden - wie früher - Stahlglocken gegossen. Das geschah bewusst. Sie erinnern an die Verantwortung zu Frieden, Menschlichkeit und Demokratie und tönen gegen gruppenbezogenen Menschenhass. Es soll nicht noch einmal passieren, dass Glocken zu Munition eingeschmolzen werden!“

 

KirchenraumLichtkreuzOrgelVon obenEs war einmal...Leid und ErlösungWandteppich

Die Botschaft von der Auferstehung und den Sieg des Lebens über den Tod ist der zentrale Kern des christlichen Glaubens. Architektonisch ist dies im Kirchenraum umgesetzt und verwirklicht.  Nicht nur die Glocken klingen davon (siehe vorne).

Die Holzplastik aus Lindenholz ist der Blickfang über dem Altar der Kirche. Der Auferstandene, der hinter dem Karfreitagskreuz hervorstrahlt, reicht seine rechte Hand und deutet mit der Linken auf das Ziel, in das er führen wird: Durch den Tod ins das ewige Leben. Flankiert ist er von den Symbolen der vier Evangelisten. 

Das kreuzförmige Fenster über dem Hauptportal leuchtet in den Wagrain hinaus, wenn in der Kirche die Botschaft Gottes, vom Licht im Dunkel des Todes, verkündet wird. Das Lichtkreuz, das durch ganz viele kleine weiße Scheiben, wie zersplittert wirkt, zeichnet Jesu Verheißung: „Ich habe die Mauer des Todes durchbrochen; das Licht des Lebens leuchtet durch sie hindurch und will die Straßen füllen und die Seelen der Menschen erreichen!“ Eine Botschaft, die in die Welt geht und hinausdrängt: „Leidenskreuze brechen. Das Leben siegt!“ Auch deswegen vielleicht ist neben dem Mächtigen Hauptportal durchschimmerndes Glas verbaut.

Wer über die große Kirchtreppe den Kirchenraum erklimmt, steigt in Gottes Raum hinauf. Der Gottesdienst wird damit Begegnung mit Gottes Wort vom Sieg des Lebens über den Tod.

 

So, wie das Licht der Auferstehung nach draußen scheint, ist Glaube nichts, was ohne Folgen im Alltag sein kann.

An der linken Seite des Kirchenschiffs finden sich drei große Wandbehänge. Frauen aus der evangelischen Gemeinde in Sau Paulo, Brasilien, haben sie unter fairen Arbeitsbedingungen erstellt. Ein Projekt der Evangelischen Kirche vor Ort, um Menschen würdig und gerecht zu entlohnen. Eine Erinnerung und Mahung heute, Gerechtigkeit zu suchen und Fairness zu leben.Dargestellt sind drei Verse aus den Seligpreisungen des Matthäusevangeliums. Friede bedeutet, jeden Mensch Gottes gelienbtes Geschöpf zu sehen, unabhängig von Herkunft und Hautfarbe. Christsein und Rassissmus, sowie gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit passen nicht zusammen.

Dafür treten wir entscheiden ein.