GEDANKEN ZUM VOLKSTRAUERTAG

Schnaittenbach hat den Volkstrauertag in einer kurzen nichtöffentlichen gottesdienstlichen Feier begangen.

Die beiden Stadtpfarrer Irlbacher und Fischer haben gemeinsam mit Feuerwehrkommandanten Werner und Bürgermeister Eichenmüller der Toten der Weltkriege gedacht, um Frieden gebetet und zu mehr Empathie aufgerufen.

Marcus Eichenmüller legte für die Stadt einen Kranz nieder.

 

 

 

GEDANKEN ZUM TAG

Der vielleicht kürzeste Vers der Bibel passt vielleicht wie kein anderer zur Thematik dieses Tages. Er steht im Johannesevangelium - der 35. Vers des 11. Kapitels: „Jesus weinte!“ Punkt. 

Jesus weinte und war traurig, weil Leid über Menschen gekommen war. Sein Freund Lazarus ist gestorben. Er weinte mit der Familie und war mit ihnen traurig. Letztlich schenkte er ihm wieder das Leben und gibt Frieden den schreienden Seelen derer, die um ihn trauern.

Wir begehen den Volkstrauertag. „Sei traurig Volk!“ Über das Leid, über den Tod, über die Gewalt, über alles, was die Kriege der Vergangenheit über diese Welt, über Familien in unserem Land und auch hier in unserer Heimat gebracht haben. Über die Tränen, die geweint wurden.  „Volk, trauere! Lass dich anrühren!" Dazu mahnt uns dieser Gedenktag immer wieder neu.

„Lass dich davon anrühren!“ - Auch, wenn Schlagteilen wie diese die Medien heute füllen: „Terroranschlag auf Synagoge“, „Tote in Folge der Proteste in Belarus, „Querdenkerdemo endet in Gewalt“, „Messerstiche nach häuslichem Streit“.

Wir leben zwei Generationen Frieden und doch ist Unfriede da. Doch spüren wir: Frieden besitzt man nicht, man muss ihn jeden Tag neu errichten.
Der Geist, der Menschen zu Hass und Gewalt treibt ist lebendig und er beginnt zu wirken, wo man aufhört, den anderen zu sehen und mitzufühlen.
Wo Empathie verloren geht, ist der Weg zu Hass, Leid und Tod nicht weit.
Wo aber eingefühlt wird, Gewalt und Unfrieden beweint werden, liegt eine Kraft für intaktes Leben, für Frieden und für Heil begründet. Jesus weinte – damit fing es an. Das genügt als Anfang.   

Lasst uns nicht aufhören uns anrühren zu lassen von den Schicksalen, die Menschen treffen. Lasst uns Empathie wagen. Empathie ist der erste Schritt, damit wir nicht nur uns selber sehen.
Damit Friede ist.

 

 

 

Unten: Kirchenmusikdirektor Hennecke, Sulzbach-Rosenberg und Doreen Deyerl (Trompete). Luthers "Verleih uns Frieden gnädiglich""

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