GEDENKGOTTESDIENST CORONAZEIT

Mitwirkende im Gottesdienst
Bildrechte Pfarramt

Über ein Jahr Corona. Über 79.000 Menschen (Stand: 18. April)  sind seit dem Ausbruch der Pandemie mit oder an Corona verstorben und täglich werden es immer noch mehr. Auch andere Trauerfeiern und Abschiede waren anders als man vielleicht gerne Abschied genommen hätte: Distanz, wo Nähe und Umarmen gut getan hätte. Begrenzte Teilnehmendenzahl, wo viele doch da sein wollten und den letzten Weg mitgehen.

Jeder und jede einzelne Verstorbene hat Menschen zurück gelassen, die um ihn oder sie trauern. Egal ob alt und lebenssatt, unerwartet oder plötzlich verstorben.

Am 18. April, an dem auch die zentrale Gedenkfeier stattfinden wird, zu der Bundespräsident Steinmeier einlädt, wurde auch vor Ort einen besonderer Gottesdienst gefeiert - in anderer Form und mit Sologesang. 

Bürgermeister Marcus Eichenmüller legte symbolisch einen Aktenordner nieder für Mehrbalastung und Unsicherheit. Pfarrer Fischer erzählte die Geschichte eines Ehepaares, das sich nicht verabschieden konnte. Für die unbeschreibliche Leere steht das Glas auf dem Altar. Bestatter Andreas Schießler zerriss eine Seite der vielen leer geblebenen Kondolenzbücher, um der Wut und Enttäuschung Raum zu geben. Simone Crowder sprach von ihren Erfahrungen mit der Krankheit.

"Dieser Gottesdienst ist für all die, die nicht den Raum für angemessenes Trauern und Loslassen hatten. Ein Gedenken an die Menschen, die mit und an Covid verstorben sind. Ein Würdeakt", so Pfarrer Fischer. "Das Sterben ist immer noch nicht vorbei. Auch jetzt, wo wir hier sind, ringen Menschen auf den Intensivstationen nach Atem, haben Angst, ob sie ihre Familien wieder sehen." Dies lasse sprachlos werden. "Dennoch: Gott ist da. Er sendet uns keine Pandemie, er hilft uns, sie zu überwinden. Er ist die Hoffnung, wenn das Leben verdorrt. Der Anker, der letztlich Halt gibt und tragen vermag."

Viele Kerzen standen auf dem Taufstein, einige davon brannten bereits. Für die vielen Menschen, deren Namen wir nicht kennen. Zu Musik und Texten zündete Kirchenvorsteherin Bianca Reiß auch die anderen Kerzen an. "Wir können etwas tun: Kerzen anzünden. Für sie und für uns. Als Lichtblick: Wir gehen nicht alleine. Leere, Wort, Ohnmacht, es hat Raum bei Gott und er ist stärker In seiner Liebe wird sich wiederfinden, was auseinandergerissen wurde".

Die Fürbitten trugen Mitfeiernde aus verschiedenen Orten in der Kirche vor. "Und ein neuer Morgen bricht auf dieser Erde an in einem neuen Tag", sag Saskia Krügelstein von der Hoffnung in diesen finsteren Tagen; begleitet von Christian Hammerschmidt, der zwischen Klavier und Orgel hin- und verwechselte. Auch Hirschaus Bürgermeister Hermann Falk war zum Gottesdienst gekommen. 

Hier zum Ansehen und ein paar Eindrücke:
(Aus rechtlichen Gründen werden zwei Musiksequenzen stumm geschaltet)

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