brettspielegruppe

Dominik Mußemann ist der Mann der Brettspiele in Hirschau. Immer am ersten Donnerstag im Monat um 19 Uhr wird gezockt. Analog.
Wir haben mit dem Leiter der Brettspielegruppe gesprochen:

 

 

Was ist dein Lieblingsbrettspiel?

Puh, schwierige Frage. Die Auswahl ist so groß, dass ich mich nur schwer festlegen kann. Es kommt immer ein bisschen darauf an, wie viel Zeit man hat und in welcher Runde man spielt. Für eine ausufernde Partie würde ich jederzeit zu Terraforming Mars greifen. Da holt mich – als Star Wars Fan – das Thema mit dem Weltraum und der Besiedlung des Mars einfach total ab.Ebenfalls ein größeres Spiel ist Agricola, bei dem man seinen eigenen kleinen Bauernhof aufbaut.  Dabei haben wir auch schon viele schöne Stunden verbracht.Wenn es nur für eine kleinere Partie reicht, dann sind meine Favoriten auf jeden Fall Dominion und Jaipur. Die beiden Kartenspiele haben es mir wirklich angetan.

Wie kommt es, dass du eine regelmäßige Gruppe mit Brettspielen anbietest, die sich einmal im Monat im Gemeindehaus trifft und sich zunehmender Beliebtheit erfreut?

Durch Corona wurde das Spielen in großer Runde immer schwerer bzw. zweitweise gar nicht mehr möglich. Ebenso habe ich mitbekommen, dass in vielen Menschen das Gefühl der Einsamkeit gewachsen ist. Dem wollte ich mit der Brettspielgruppe entgegentreten. Ich wollte den Menschen eine Möglichkeit geben, wieder zusammenzukommen, wieder gemeinsam etwas zu machen, gemeinsam Spaß zu haben. Und da ich eben gerne spiele und sowieso zu viele Spiele besitze, die auch viel zu schade dafür sind, dass sie nur im Regal stehen und zu selten gespielt werden, war das die logische Schlussfolgerung.Und es freut mich sehr, dass sich mittlerweile ein recht solider Kern an Teilnehmern gefunden hat, der immer wieder um neue Mitspieler erweitert wird.

Was verpasse ich, wenn ich am ersten Donnerstag im Monat um 19 Uhr nicht komme?

Jede Menge Spaß, ganz viel zu Lachen und vor allem den Kontakt zu netten Menschen. Und ganz nebenbei entgehen dir dann auch viele Spiele, von denen du bisher wahrscheinlich noch nicht einmal etwas gehört hast.

Was motiviert dich, dich ehrenamtlich einzubringen?

Mir bereitet es Spaß, wenn ich sehe, dass ich anderen mit meinem Hobby eine schöne Zeit bereiten kann. Wenn ich andere Leute erfreuen kann, dann habe ich ein gutes Gefühl und weiß, dass ich mit meiner Zeit etwas Sinn stiftendes mache.

Was bringt dir die Spielegruppe persönlich?

Ich kann meine ganzen Spiele wieder öfter auf den Tisch bringen und habe Spaß am Spielen. Darüber hinaus lerne ich nette Menschen kennen, habe tolle Gespräche und immer etwas zum Lachen. Hinzu kommt noch, dass ich selbst auch immer mal wieder neue Spieleempfehlungen bekomme, die ich so bisher nicht kannte. Ganz zum Entsetzen meines Geldbeutels.

Wie bist du zum Spielen bzw. zu Brettspielen gekommen?

Ich hatte früher wirklich viel am PC mit Freunden übers Internet gespielt. Da hat es mir schon immer am meisten Spaß gemacht mit einer Gruppe zusammen zu spielen. Man wird älter und sitzt dann die meiste Zeit vom Tag im Büro vor dem PC, so dass das Hobby „Computerspiele“ immer weniger interessant wurde. Ich wollte einfach nach der Arbeit nicht mehr an den PC. Spielen machte mir aber immer noch Spaß. Also musste etwas anderes her, etwas Analoges. Meine Partnerin hat mir dann immer wieder alte Brettspiele aus ihrer Kindheit näher gebracht und das hat mich dann recht schnell gefesselt. Ich hab dann im Internet geschaut, was es heutzutage für Brettspiele gibt und war fasziniert von der Vielfalt und teilweise auch der Komplexität der Spiele. Das Spektrum ist so viel größer als Monopoly, Uno und Mensch ärgere dich nicht. So kam dann der „Umstieg“ zu den Brettspielen. Seitdem hatten wir schon viele wundervolle Abende in den unterschiedlichsten Runden und es war immer toll.

Kannst du uns einen kleinen Einblick in die Brettspiel-Welt geben? Wie unterscheiden sich die Spiele?

Gerne! Vorweg möchte ich sagen, dass es aufgrund der Vielfalt für jeden ein passendes Spiel gibt, mit dem er viele schöne Stunden haben wird.

Grundsätzlich kann man Brettspiele auf Basis der Spielmechanik und der Komplexität unterscheiden.

Bei der Komplexität unterscheidet man in:

·         Kinderspiele (z.B. Drecksau, Uno)

·         Familienspiele (z.B. Das verrückte Labyrinth, Cascadia)

·         Kennerspiele (z.B. Everdell, Agricola)

·         Expertenspiele (z.B. Terraforming Mars, Grand Hotel Austria)

Vielleicht kennt das der ein oder andere bereits, weil heutzutage diese Kategorie auch immer öfter auf dem Spielekarton aufgedruckt wird.

Bei der Spielmechanik findet man besonders folgende Arten:

·         Worker/Dice Placement (z.B. Agricola, Die verlorenen Ruinen von Arnak, Die Tavernen im Tiefen Thal)

·         Set Collection (z.B. Zug um Zug, Jaipur)

·         Deck Building (z.B. Dominion, Die Tavernen im Tiefen Thal, Wettlauf nach El Dorado)

·         Drafting (z.B. 7 Wonders)

·         Engine Building (z.B. Terraforming Mars, Splendor)

·         Area Control (z.B. Scythe, Ankh: Die Götter Ägyptens)

·         Roll & Write (z.B. Der Kartograph, Trails of Tucana)

Diese hier zu erklären, würde den Rahmen allerdings sprengen. Aber wer mehr darüber erfahren möchte oder noch besser selber einmal ausprobieren will, der ist recht herzlich eingeladen, jeden ersten Donnerstag im Monat um 19 Uhr im Gemeindehaus vorbeizuschauen.